Smoking Tuna wurde Anfang 1996 von Henryk a.k.a. Henry Morgan und „Mr.“ Arnold  gegründet, nachdem vor allem Henryk jahrelang im Hip Hop Bereich als DJ und Veranstalter tätig war und dabei irgendwann den Reggae für sich entdeckte und begann, auf verschiedenen Parties in und um Rostock Reggaeplatten aufzulegen. Die Liebe zu Reggae und Dancehall veranlasste die beiden dazu, das erste Reggae Soundsystem im Norden der neuen Bundesländer zu gründen. Zu dieser Zeit war Reggae, abgesehen von Bob Marley, Inner Circle usw. ein unbeschriebenes Blatt für die meisten Leute in Deutschland, besonders in Rostock und Umgebung, was es für die beiden nicht unbedingt einfach machte, ihre Musik in der Szene zu etablieren. Trotzdem nahmen sie die Herausforderung an.

Im Sommer 1996 lernten sie Stephan a.k.a Steppa Ranks kennen, der gerade von einem  einjährigen Schüleraustausch in Kingston, Jamaika zurückgekehrt war und fragten ihn, ob er nicht Lust hätte, seine Patoiskenntnisse im Sound System als MC anzuwenden. Obwohl eher ruhig und nicht gerade zum Entertainer geboren nahm er die Herausforderung an und machte die Crew komplett, was sich nicht als Fehler erweisen sollte. Mit der Zeit verbesserte er seine Fähigkeiten am Mikrofon und verlieh damit der ganzen Sache den letzten Schliff.

Nun, da die Crew komplett an Bord war, konnte es also losgehen. Die drei spielten auf diversen Parties in und um Rostock, als Support für Hip Hop oder Ska Gruppen aber auch auf eigenen Events. Sie luden andere Sound Systems und Sänger zu ihren Parties ein und konnten so ihren Bekanntheitsgrad schnell steigern. Im August ´97 veranstaltete Henryk die Reggae Summer Vibration ein dreitägiges Reggaefestival mit diversen Acts, unter anderen mit Direct Impact aus England. Zu dieser Zeit nahmen sie auch ihre erste Dubplate(ein eigens für das Soundsystem aufgenommenes Stück) mit dem englischen Reggae-Sänger Sandeeno auf, mit dem sie auch 1999 eine kleine Tour durch Ostdeutschland machten.

Ende ´97 taten sie sich mit den Rostocker Drum´n Bass DJ’s Robin Master und Kaidar zusammen um die monatliche Partyreihe Bass Delight’s Club ins Leben zu rufen, die auf einem Floor Reggae und auf dem anderen Drum’n Bass bietet. Nach kurzer Zeit war der Bass Delight Club zur beliebtesten nichtkommerziellen Tanzveranstaltung in Rostock avanciert. Der Name Smoking Tuna war nun den meisten Leuten ein geläufiger Begriff und damit war auch Reggae endlich eine akzeptierte und vor allem gefeierte Musik in Rostock geworden.

1998 starteten Smoking Tuna dann durch. Sie spielten öfter auswärts und ihr Name wurde auch über die Grenzen Rostocks und Mecklenburgs hinaus ein Begriff für Publikum und Veranstalter. Ihre ersten Mixtapes erfreuten sich unerwartet großer Beliebtheit und taten ihr übriges zum Bekanntheitsgrad der Brigade.

Im Sommer 1998 wurden die Jungs von der europäischen Kulturhauptstadt Stockholm eingeladen, um dort die deutsche Reggaeszene zu repräsentieren. Während des Aufenthalts dort spielte man unter anderem mit schwedischen Sounds wie Swing-a-ling Movement, Three the hard way und Topaz zusammen. Im Oktober `98 machten die drei einen „Betriebsausflug“ nach London, um die dortige Szene etwas näher zu betrachten, aber auch um weitere Dubplates aufzunehmen.

Auch auf lokaler Ebene versteckten sich die Jungs nicht und versorgten das Publikum immer mit den neuesten Tunes. Dabei inspirierten sie auch neue Soundsystems wie die Irie Vibes Crew. Im November ´98 fand der wahrscheinlich erste Soundclash auf ostdeutschem Boden(abgesehen von Berlin) mit Hammerheart aus Hamburg statt.

1999 begann so vielversprechend  wie ´98 aufgehört hatte. Der Sound konnte seinen Bekanntheitsgrad kontinuierlich steigern, waren sie doch auf etlichen Veranstaltungen zugegen um ihr bestes für die Massive zu geben. So spielten sie im Mai 1999 als Support für Fettes Brot und Eins Zwo.

Im April tourten sie zusammen mit den englischen Reggae artists Sandeeno und Jahni sowie dem Jamaikaner Tarantula Spiderman.

Im Mai markierte der Auftritt des King Original Soundsystems aus London mit dem legendären Sänger Nerious Joseph sowie Roots Commandment aus Hamburg ein weiteres Highlight in Rahmen des beliebten Bass Delight Club.

Im Sommer hatte Smoking Tuna die Ehre, drei Auftritte mit dem jamaikanischen Caveman Soundsystem und den Artists Steady Ranks, Danny Dread und Charly P. zu bestreiten. Das Dancehall Refreshment ´99 Mixtape verkaufte sich wie warme Semmeln und weitere Auftritte u.a. in Hamburg(mit Hammerheart und Roots Commandment) und Leipzig (Far East und Mighty Tolga) wurden mit Unterstützung der Berliner Rapperin Pyranja bestritten.

Im Herbst feierten die Jungs gleich zwei Geburtstage. Im Oktober feierte man zweijähriges Jubiläum des Bass Delight Clubs, auf dem unter anderen auch die Soundsistaz und Panzer von Supersonic mit Smoking Tuna auflegten, und zwei Wochen später fand der etwas verspätete Smoking Tuna Birthday Bash mit One Love Hi Pawa aus Rom/Italien und Kanga Roots Sound System (Hamburg) statt.

Das Ende des Jahrtausends markierte für Smoking Tuna die Ring The Alarm ´99 Tour, die sie unter anderem nach Dresden und Prag führte.

Kaum im neuen Jahrtausend gestrandet mußte die Crew dann gleich weiter auf eine neue Mission  – Reggae in Polen! So folgte im Winter 2000 die erste Show in Szezcin. Traditionell ist Polen schon seit den späten 70ern eine Dub und Reggae Hochburg in Osteuropa. Schon nach den ersten Tunes hatte das Smoking Tuna Soundsystem die Herzen der Massive erobert. Ragga, Dubplates und Soca – alles funktionierte wunderbar. Als dann der Boss des populären polnischen Cassetten-Labels  „Rock n Roller“ (Cassetten sind das meistverbreitete Audiomaterial in Polen) spontan beschloß in Zukunft die Smoking Tuna Mixtapes in Polen zu veröffentlichen, war die Welt in Ordnung.

Im Sommer startete eine neue Eventreihe in der Rostocker Szenelandschaft - der „Riddim Shuffle Club“ war geboren. Jetzt sollte der Großangriff aufs Publikum erfolgen. Startschuß war die erste Show mit der Hip Hop Combo Underdog Cru und Black Kappa. Ein voller Erfolg - die ca 400 Besucher große Massive rockte bis zum Sonneaufgang den Club. Weitere Act´s folgten: Vido, Tolga, Stereoton, Junior Vibes  und auch ein neues Dancehallsoundsystem aus Rostock – Los Cassettos.

Osteuropa die Dritte...
Im Sommer brach man erneut Richtung Osten auf.  Ziel war das Pepsi-Sziget Festival in Budapest/Ungarn, eine der größten Open Air Veranstaltungen Europas mit weit über 300.000 Besuchern und extra großer Afrikabühne.
Zusammen mit dem Greifswalder Al-Haca Soundsystem sollten dort die passenden Vibes versprüht werden.
Dank der fantastisch aufgelegten Massive feierten Smoking Tuna einen der besten Gigs überhaupt. Afrikaner, Deutsche, Österreich und vor allem die Schweiz gaben so viel Forward, daß der Promoter die Jungs zu einer zweiten Session einige Tage später einlud. Mit diversen Reggae- und Worldmusicbands feierte man dort dann mehrere Tage bei dreißig Grad im Schatten und nuff Vibes.

Diverse Gigs auf Open Airs, Hip Hop Jams und Dances in anderen Städten folgten. So spielten die Jungs von Dresden nach Hamburg über Göttingen nach Rostock kreuz und quer in der Republik um den Respect der Massive. Mit Erfolg. In Berlin war man auf  der offiziellen Abschlussveranstaltung der Hanfparade gebucht, später im Herbst feierte man mit diversen Soundsystem das Berliner Soundsystemtreffen. 

Die Auflage der weiterhin beliebten Dancehallmixtapes stieg weiter und  findet in diversen Szenestores und Mailordern ihre Kunden. Neue Artists wurden für Dubplatespecials aufgenommen, eigene exklusive Remixe von bekannten R & B und Hip Hop Acts entstanden. Seit Oktober schicken die Jungs auch frische Dancehalltunes und Informationen über den Äther. Einmal im Monat ist „Wicked die Reggae Dancehall Show“ auf Sendung.

Seit Anfang 2001 arbeitet Smoking Tuna verstärkt an eigenen Dancehallproduktionen, also Augen und Ohren offen halten...

Dank und Respekt an alle Fans, Veranstalter, Künstler und Medien für ihre anhaltende Unterstützung.
Keep di good vibes flowing...
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